Biomasse hat aus unserer Sicht ein erhebliches Potential, weil diese immer wieder nachwächst. Der Begriff Bioenergie definiert, die Energiegewinnung aus Pflanzen, Pflanzenresten oder Reststoffen aus organischem Abfall oder Holzreststücke. Bei diesen Eingangsstoffe liegt die Gemeinsamkeit darin, dass sie pflanzlichen Stoffe sind und im eigentlichen Sinne Sonnenenergie speichern.
Da Biomasse vielfältig eingesetzt werden kann, und zwar als Treibstoff, zur Erzeugung von Heizwärme, von Prozesswärme und zur Stromerzeugung, wobei die Strom- und Wärmeerzeugung in einem gekoppelten Modus erfolgen kann gilt diese als Alternative zu bekannten fossilen Brennstoffen und mit einem geringen CO2 – Ausstoß.
Nicht außer Acht zu lassen wäre die Nutzung von Biomasse die als Abfallstoff gilt. Wenn man aus Gülle, Reste aus der Biogasproduktion, Holzreststücke, Hackschnitzel, Grünschnitt Energie und Düngemittel gewinnen kann liegt ein sinnvoller Kreislauf mit einem beachtlichen Mehrwert vor. Dadurch gehört die Energiegewinnung aus Biomasse zu den erneuerbaren Energien.
Ausgehend unserer Technologie wird wie folgt verfahren:
Die in Betracht kommende Biomasse wird in einem Pyrolyseverfahren karbonisiert und vergast. Zu den verarbeitbaren Stoffen zählen sämtliche kohlenstoffhaltigen Materialien, wie z.B. Trester, Gärreste, Klärschlamm, Grünschnitt, Mühlenreste sowie Rest- und Altholz.
Dabei entsteht ein energiereiches Pyrolysegas, welches sich aus ca. 25 % Wasserstoff, 30 % Kohlenmonoxid, 15 % Methan und 25 % Kohlendioxid zusammensetzt. Je nach Prozessführung und Wassergehalt können diese Verhältnisse variieren. Aus dem entstehenden Pyrolysegas können direkt vor Ort mit Standardtechnologien Strom und Wärme erzeugt und genutzt werden. Selbst bei moderaten Energiepreisen ermöglicht die erzeugte Energiemenge Erlöse zwischen 120.000 € und 600.000 € pro Jahr je nach Anlagengröße. Verglichen mit dem aktuellen Energie-Mix in Deutschland ergibt sich dadurch eine CO2 Vermeidung von 500 bis 6.000 Tonnen pro Jahr.
Als weiteres Produkt entsteht Pflanzenkohle, ein Stoff, dessen Einsatzmöglichkeiten beinahe keine Grenzen kennt. In Böden führt sie wissenschaftlich belegt zu einem nachhaltigen Aufbau von Humus sowie einer Steigerung der Nährstoff- und Wasserspeicherfähigkeit. Weiterhin stellt sie die wohl aktuell an der stärksten skalierenden Lösung für den dauerhaften Entzug von CO2 aus der Atmosphäre dar. Dieser Entzug kann über sog. carbon dioxide removal-Zertifikate gehandelt werden. Die entstehende Pflanzenkohle kann direkt veräußert werden oder mit Technologien unserer Partner weiter veredelt und dann verkauft werden. Der Markt für Pflanzenkohle hat hohe zweistellige Wachstumsraten und gewinnt vor allem wegen seiner hervorragenden Eigenschaften zur Bodenverbesserung, Nährstoff- und Wasserbindung zunehmend an Bedeutung. Mit Pflanzenkohle werden Böden fruchtbarer und resilienter gegen die Folgen des Klimawandels.
Pflanzenkohle besteht aus Kohlenstoff, der durch die Pflanze bei ihrem Wachstum als CO2 der Luft entzogen wurde. Eingebracht in den Boden stellt sie eine dauerhafte CO2-Senke dar. Eine Tonne Pflanzenkohle entspricht dabei zwischen 2 und 3 Tonnen CO2-Äquivalent, das dauerhaft der Atmosphäre entzogen wurde. Über diese CO2-Senke können negative CO2-Zertifikate (z.B. Carbon Dioxide Removal-Zertifikate) ausgestellt und vermarktet werden. Der Markt für CO2-Senken aus Pflanzenkohle erfährt eine sehr große Nachfrage und selbst bei einer konservativen Schätzung erwarten wir in den nächsten Jahren Marktpreise von 100-150 € pro Tonne. Je nach Anlagengröße werden 150 bis 1800 Tonnen Pflanzenkohle produziert und damit 300 bis 5.500 Tonnen CO2 der Atmosphäre entzogen.
Ein weiterer Einsatz findet sich in Zusammenhang mit bestehenden Biogasanlagen wieder. In Betracht kommende Biogasanlagen müssen in der Lage sein, ihre Gärreste für 180 bzw. 270 Tage zu lagern. Ist das Gärrestelager voll und ein Ausbringen nicht zulässig oder aufgrund der Witterung möglich, muss die Anlage im schlimmsten Fall gedrosselt werden.
In roten Gebieten können zusätzlich oft nicht die kompletten Gärreste in der Region auf die Felder ausgebracht werden, sondern müssen aufwändig in andere Regionen transportiert werden.
Bioabfall- und Speisereste-Vergärungsanlangen besitzen darüber hinaus Gärreste, die vor einem Transport energieintensiv hygienisiert werden müssen und mit Kunststoff und Mikroplastik belastet sind.